Weiterbildung von Schülern in den Ferien

 
Angebote für die Weiterbildung von Schülern in den Ferien gibt es viele. Sie richten sich an Schülerinnen und Schüler mit Nachholebedarf ebenso an diejenigen, die sich beruflich orientieren oder einfach etwas dazulernen möchten, das im normalen Lehrplan nicht enthalten ist.

Die LernFerien NRW

Die LernFerien in Nordrhein-Westfalen dienen dem Lernen lernen und sind ein Angebot für die individuelle Förderung der Schülerinnen und Schüler an außerschulischen Lernorten. Dort erhalten versetzungsgefährdete Jugendliche intensive Nachhilfe durch qualifizierte Fachkräfte. Die Kurse finden in den Frühjahrs- und Herbstferien statt. Die Lerneinheiten wechseln sich mit erlebnispädagogischen Freizeiteinheiten ab, beides ist an individuellen Bedürfnissen der SchülerInnen ausgerichtet. Neben den Lehrkräften übernehmen auch Sozialpädagogen die Betreuung. Die Jugendlichen lernen, individuelle Potenziale zu nutzen. Ihre Lernmotivation steigert sich ebenso wie ihre Leistungsbereitschaft, auch erwerben sie mehr Selbstvertrauen und soziale Kompetenzen. Angesprochen wird mit den LernFerien NRW die Jahrgangsstufe 8 der allgemeinbildenden Schulen. Jede Schule benennt maximal drei Jugendliche mit Versetzungsgefährdung, die im Camp wahrscheinlich konstruktiv mitarbeiten werden. Die Initiative finanziert das NRW-Bildungsministerium, die Organisation erfolgt gemeinsam mit der Landes-Gewerbeförderungsstelle des Handwerks. Die Lehrgänge dauern fünf bis sechs Tage. Themenbereiche sind Hauptfächer wie Deutsch, Englisch und Mathematik. Ein weiterer Kurs der LernFerien NRW heißt “Begabungen fördern“ und richtet sich an die 11. und 12. Jahrgangsstufe der Gesamtschulen und Gymnasien. Hier diskutieren Jugendliche mit Experten, führen Workshops durch und vertiefen eigene Projekte. Zu den Freizeitaktivitäten gehören beispielsweise Rudern, Geocashing oder Klettern. Die Schülerinnen und Schüler werden in Jugendherbergen und Jugendgästehäusern untergebracht, die Teilnahme ist kostenlos.

Ferienweiterbildung von SchülerInnen durch Universitäten und private Bildungsträger

Die Freie Universität Berlin bietet SchülerInnen der 10. bis 13. Klassen die Teilnahme an Vorlesungen als Gasthörer an. Es kann sich dabei um Lehrveranstaltungen aller Fachbereiche handeln, der Fokus liegt allerdings auf mathematisch-naturwissenschaftlichen Vorlesungen. Im Jahr 2016 werden folgende Kurse angeboten:

  • Genetik und Zellbiologie
  • Neurobiologie und Verhalten
  • Ökologie
  • Evolution und Diversität von Tieren

Auch hier ist die Teilnahme selbstverständlich kostenlos. Es sind keine besonderen Voraussetzungen vonseiten der SchülerInnen nötig, lediglich eine formlose Anmeldung wird verlangt. Auch private Bildungsträger beteiligen sich an Weiterbildungsangeboten in den Schulferien, so etwa die Chemnitzer Bildungsgesellschaft. Die Kurse werden in Zusammenarbeit mit regionalen Firmen konzipiert, sie sollen die Technikbegeisterung von jungen Menschen wecken, sie für bestimmte Berufe mit Zukunft interessieren und persönliche Stärken ermitteln. Dazu werden Kurse in verschiedenen Themenfeldern angeboten. Das Ferienangebot richtet sich an Schülerinnen und Schüler schon ab Klasse 7, die aus allen Schultypen der Region kommen können. Die Kurse finden über jeweils fünf Tage in sämtlichen mehrwöchigen Ferien statt und dauern wochentags jeweils von 08.30 bis 14.30 Uhr. Durch eine Förderung der Sächsischen Aufbaubank sollen sie kostenfrei bleiben (mit Stand Mai 2016 beantragt). Es handelt sich hier um ein Beispiel, das sich auch in allen anderen Bundesländern finden lässt. Themenbereiche sind aktuell:

  • 3D-Zeichnen mit AutoCAD
  • Schatzsuche mit GPS
  • Webdesign: Informatik plus Design
  • Gründungsberatung für eine eigene Firma

Die Art dieser Kurse dient der gezielten Berufsvorbereitung. SchülerInnen stellen fest, wo ihre größten Interessen liegen könnten.